Wissenschaftlicher Hintergrund

Entwickelnde und produzierende Unternehmen werden über den gesamten Produktentstehungsprozess mit einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen konfrontiert. Einen Ansatz zur Einordnung dieser Herausforderungen stellt das Konzept der wertorientierten Produktentstehung dar. Das Konzept ordnet sämtliche Herausforderungen sechs grundlegenden Feldern zu, die es im Rahmen der Produktentstehung zu lösen gilt.


Anforderungen – Die Kundenstimme entscheidet

Die Anforderungserhebung beschreibt die Tätigkeit, Forderungen und Wünsche bzgl. der Eigenschaften, Funktionalitäten und Qualitäten, die ein Produkt bekommen soll, umfassend aufzunehmen. Sie enthalten sämtliche implizite und explizite Kundenforderungen, gesetzliche Normen und Richtlinien sowie interne Unternehmensanforderungen. Die Forderungen werden nach der Erhebung kundenseitig bewertet und priorisiert.


Spezifikation – Transformation der Anforderungen in technische Merkmale

Die Spezifikation umfasst die formalisierte Beschreibung eines Produktes oder Prozesses hinsichtlich technischer, funktionaler sowie ästhetischer Aspekte. Den aufgenommenen und priorisierten Anforderungen wird an dieser Stelle das unternehmerische Leistungsvermögen entgegengesetzt. Die Spezifikationen werden somit hinsichtlich ihrer Kosten, Machbarkeit und Herstellbarkeit bewertet.


Verifikation – Absicherung der Entwicklungsergebnisse

Im Zuge der Verifikation wird sichergestellt, dass alle relevanten Spezifikationen in entsprechenden Gestaltungsergebnissen umgesetzt und eingehalten werden. Dabei sind sowohl unternehmensinterne Ergebnisse der Produkt- und Prozessentwicklung zu überprüfen als auch Baugruppen und Module von externen Lieferanten zu begutachten. Durch eine systematische Verifikation wird die Reife des Produktes bzw. des Produktionsprozesses entwicklungsbegleitend in verschiedenen Phasen des Produktentstehungsprozesses abgesichert.


Produktion & Testing – Qualitätsprüfung in der Herstellungsphase

Eine der klassischen Aufgaben des Qualitätsmanagements stellt die Durchführung der Qualitätsprüfung und -sicherung in der Produktion dar. Hier erfolgt die Absicherung der in der im Feld Spezifikation beschriebenen Produktmerkmale und Prozessqualität im Rahmen der Herstellung. Dabei spielen Aspekte der Qualitätsplanung, Qualitätssicherung und Qualitätslenkung eine vordergründige Rolle.


Validierung – Abgleich des Produktes mit den Kundenforderungen

Die Validierung beinhaltet die Überprüfung, inwiefern der erzeugte Musterstand oder das realisierte Produkt tatsächlich den Kundenwünschen entspricht. So können wertvolle Informationen in der Produktnutzungsphase und Benchmarks mit konkurrierenden Produkten erhoben werden. Die Validierungsinformationen können für die Produktverbesserung bzw. Entwicklung nachfolgende Produktgenerationen genutzt werden.


Aftersales – Handlungsfelder nach dem Produktverkauf

Der Betrachtungsraum des modernen Produktmanagements reicht über die Herstellung und den Verkauf des Produktes bis in den Aftersales hinein. Dabei stehen die Aktivitäten im Vordergrund, welche den Umgang der Unternehmen mit beispielsweise Beschwerden, Produktfehlern oder Nachbesserungen in der Feldphase adressieren.

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